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Lexikon
A
Aufstellungsbeschluss
Wird im Bebauungsplanverfahren nicht unbedingt benötigt, ist aber Voraussetzung für den
Einsatz von Sicherungsinstrumenten. Im Aufstellungsbeschluss müssen
noch keine konkreten Inhalte festgelegt werden, nur ein Geltungsbereich
und eine kurze Begründung bzw. Zielrichtung.
B
Baugesetzbuch (BauGB)
Die Bibel des Stadtplaners
Bebauungsplan
Allzweckwaffe des Stadtplaners
C
D
3D
Dreidimensionalität hält durch die fortschreitende
Digitalisierung immer stärker Einzug in die Planung. Sie kann zu einer
besseren Verständlichkeit von Planung beitragen, aber auch etwas
vortäuschen bzw. Negatives verschleiern.
Dichte
Die Dichte ist einer der zentralen Parameter der Stadtplanung
(GRZ/GFZ).
E
Einzelhandel
bereitet dem Stadtplaner Kopfschmerzen. Auf der einen Seite gibt es
ihn dort nicht mehr, wo man ihn gerne hätte (z.B. Supermarkt auf dem
Dorf), auf der anderen Seite will er dort hin, wo er nicht hin soll
(z.B. Fachmarktzentren im Gewerbegebiet).
Europäische Stadt
Leitbild für viele Stadtplaner und nicht das schlechteste.
F
Fahrrad
Das "ideale" Verkehrsmittel: keine Emissionen und gute Reichweite.
Feng Shui
Chinesische Harmonielehre, auf die gerne in der (Innen-)Architektur
und seltener im Städtebau Bezug genommen wird. Enthält sicher sinnvolle
Elemente, geht aber auch stark ins Religiöse.
§ 35 BauGB
Dieser Paragraph enthält die grundsätzlichen Regeln zur Bebauung
bzw. zur Freihaltung des Außenbereichs (Äcker, Wiesen und Wälder, also
der unbebaute Bereich). Die Realität zeigt, dass er "schärfer" gefasst
werden könnte.
G
Gestaltung
Für den einen das Wichtigste im Städtebau, für den anderen nur
Gängelung. Eine gewisse, auf den jeweiligen Ort bezogene Steuerung
(z.B. der Schaufenster, der Fassaden etc.) ist sinnvoll, wenn einem der
öffentliche Raum nicht völlig egal ist.
Gewerbeflächen
Für Gewerbe und Industrie reserviert, Wohnungen (auch wenn sie für
Betriebseigentümer gedacht sind) führen auf längere Sicht oft zu
Problemen mit emittierenden Nutzungen. Einzelhandel hat hier auch
nichts zu suchen (dieser sollte in die sogenannten zentralen
Versorgungsbereiche). .
H
Hochhäuser
verlockende Bauwerke. In der Praxis aber mit vielen
Nebenwirkungen behaftet (Schattenwurf etc.).
I
Innenentwicklung
vor Außenentwicklung.
J
Jugend
wird immer weniger. Thema des demographischen Wandels ...
K
Karte
Die Grundlage zum Planen.
L
Luft
Ihr Zustand ist in den letzten Jahren immer weiter in den
Fokus von Planung gerückt (z.B. Feinstaubbelastung).
M
Mischung, soziale
Das Gegenteil von Segregation.
MIV (Motorisierter IndividualVerkehr)
Hört sich (nicht) nur zufällig wie "Mief" an.
N
Nahversorgung
So lange ein Lebensmittelgeschäft noch per Fuß erreichbar
ist, dient es der Nahversorgung.
Nutzungsmischung
I. d. R. wird darunter die Mischung von Wohnen und Arbeiten
verstanden.
O
ÖPNV (Öffentlicher PersonenNahVerkehr)
Paradoxerweise trägt er zur Attraktivität des MIV bei, weil er die Straßen vor dem Kollaps bewahrt.
P
Planhierarchie
Raumordnung des Bundes
Landesentwicklungsplan
Regionalplan
Flächennutzungsplan
Bebauungsplan
Planung
ist Politik.
Q
Qualität
versus Quantität?
R
Raumordnung
Die Ebene über der Stadtplanung.
S
Segregation
Ghettobildung
Smart City
auch Intelligent City. In der Regel geht es dabei um die intensive Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnologien (beispielsweise
heisst im Englischen eine Chipkarte "smart card") zur
Steuerung und Kontrolle des Organismus Stadt. Eng mit dem Thema
Überwachung verknüpft. Viele Unternehmen wittern ein großes Geschäft.
Das englische Adjektiv "smart"
bedeutet "schlau", aber auch "schick" oder "schnell".
Wenn man sich weitere Bedeutungen anschaut, ist das Wort aber gar nicht
mehr so attraktiv. Als Substantiv kann es "Schmerz" bedeuten, als Verb
"brennen" bzw. "leiden". Es steht als "smart ass" für "Klugscheißer"
oder als "smart bomb" für "[laser]gelenkte Bombe".
T
Telekommunikation
Hat umfassende Auswirkungen auf die Gesellschaft - nicht nur wegen
der neuen, "hübschen" Schaltkästen, die dafür aus den Gehwegen
sprießen.
U
Urteil
Was der Gesetzgeber nicht klärt, regeln die Gerichte. Ist zwar
natürlich grundsätzlich richtig, aber leider geben die demokratisch
gewählten Institutionen damit viel Gestaltungsmöglichkeiten
an nicht demokratisch gewählte Gerichte ab.
V
Verkehr
Mobilität ist anscheinend ein Grundbedürfnis des Menschen. Ob das
noch mit unserer nomadischen Vergangenheit zusammenhängt? Ein für die
Planung sehr, sehr interessanter Fakt: egal was für Verkehrsmittel zur
Verfügung stehen und wie schnell sie sind, der Mensch freut sich nicht
über durch schnelleres Vorankommen gesparte Zeit, sondern bewegt sich
dann einfach weiter fort. Hört sich unglaublich an, ist aber ein in der
Wissenschaft anerkanntes Phänomen.
W
Wohnungsbau
Geht jeden an.
X
Xenophobie
Die Angst des kleinen Mannes
Y
Yin und Yang
Yin (dunkel, weich, kalt, weiblich, Ruhe)
und Yang (hell, hart, heiß, männlich, Aktivität) sind in der
chinesischen Philosophie sich entgegenstehende "Prinzipien". Beides
"muss" es geben. So gibt es auch keine Besiedelung ohne Kanalisation
und wenn ich auf's Land ziehe um dem Verkehr zu entfliehen, erzeuge ich
dafür weiteren.
Z
Ziel der Raumordnung
Ein Ziel der Raumordnung darf durch nachrangige Planungen
(z.B. Bebauungsplan) nicht einfach hinten angestellt werden. Ggf. ist ein
Zielabweichungsverfahren notwendig.